Buntes Markttreiben in Südafrika

Die südafrikanische Gesellschaft & ihre Kulturen

In der Gesellschaft Südafrikas, der sogenannten Regenbogennation, leben etwa 49,1 Mio. Menschen. Südafrikas Gesellschaft setzt sich aus vier Hauptgruppen zusammen: 79% Schwarzafrikaner, 9,6% Weiße (zum größten Teil niederländischer und englischer Abstammung), 8,9% Mischlinge und 2,5% Asiaten.

Südafrika weist in Afrika die größte europäisch-stämmige Bevölkerung und die größte Einwohnerzahl mit indischer Herkunft auf und ist damit eines der ethnisch vielfältigsten Länder auf dem afrikanischen Kontinent. Etwa 1 Mio. Einwohner Südafrikas sind deutschstämmig, ca. 100.000 haben einen deutschen Pass.

Die multikulturelle Zusammensetzung der Gesellschaft in Südafrika

Südafrika hat elf amtliche Landessprachen: Englisch, Afrikaans, isiZulu, Siswati, isiNdebele, Sesotho, Nördliches Sotho, Xitsonga, Setswana, Tshivenda und isiXhosa. Als Umgangssprache etabliert sich in der Gesellschaft Südafrikas jedoch in zunehmendem Maße Englisch. Bei aller Schönheit und Vielfalt des Landes darf man allerdings auch die Probleme nicht verschweigen, die infolge der immer noch sehr großen Unterschiede zwischen Arm und Reich zutage treten. So ist die Kriminalitätsrate unerfreulich hoch und teilweise kommt es auch zu Rassenkonflikten innerhalb der schwarzen Bevölkerung. Als Tourist in Südafrika bemerkt man davon jedoch meist nur wenig, da die Sicherheit in Südafrika größtenteils gegeben ist.

Die heutige Gesellschaft des modernen Südafrikas wird gerne auch als Regenbogennation bezeichnet.

Die südafrikanischen Einwohner blicken mit einem gewissen Stolz auf ihr multikulturelles sowie multiethnisches Erbe. Zu den Ethnien, welche als Ureinwohner des heutigen Gebietes Südafrikas gelten, haben sich durch die europäische Besiedlung und die Vermischung unterschiedlicher Kulturen weitere eigenständige Bevölkerungsgruppen mit spezieller Tradition und Identität ergeben.

„Buren“ und ihre Rolle in der Gesellschaft Südafrikas

Die heutigen Nachkommen früher niederländischer Einwanderer werden als Buren bezeichnet. Die Bezeichnung „Bure“ stammt von dem Wort „Boer“ (niederländisch für Bauer). Die Buren waren der festen Überzeugung Afrika sei Ihnen durch Gott zugedacht worden und machten sich so selbst zu den neuen Herren über das Land. Aufgrund von zahlreichen Konflikten mit den eigentlichen Einwohnern sowie auch mit den späteren britischen Kolonialherren, wurden die Buren von der Küste weiter in den Norden Südafrikas gedrängt. Hier gründeten sie ihre eigenen Staaten: Oranje Freistaat und Transvaal. Der Kontakt mit den ursprünglichen Einwohnern in den neu beanspruchten Gebieten sorgte mehrfach für Mestizierung. 23 % der Buren hatten zwischen 1688 und 1807 ’nicht weiße‘ Ehefrauen. Die Kinder, die aus solchen Ehen entstanden sind, werden als sogenannte „Coloureds“ bzw. „Bastarde“ bezeichnet.

Als Sprache der Buren entstand das Afrikaans – die jüngste Sprache der Welt, die heute von 14.5% der Bevölkerung gesprochen wird. Bei der eigenständigen Entwicklung der Sprache der niederländischen Siedler, blieben Wörter erhalten, die es im niederländischen nicht mehr gibt oder deren Bedeutung sich geändert hat. Wörter aus anderen europäischen sowie malaiischen und afrikanischen Sprachen flossen ebenfalls in das Afrikaans ein.

Die Herkunft der „Kapmalaien“

Die Herkunft der Bevölkerungsgruppe der Kapmalaien ist in den ostindischen Besitzungen der Niederländer zu finden. Politisch unliebsame Personen wurden von 1681 bis 1749 an das Kap der Guten Hoffnung deportiert, um dort Zwangsarbeit abzuleisten. Bei diesen Personen handelte es sich teilweise um freie Handwerker und andere Arbeiter, die aus ihrer Herkunftsregion den Islam mitbrachten und eine vollkommen eigenständige Bevölkerungsgruppe basierend auf ihrer eigenen Kultur und Religion bildeten – die Kapmalaien. Die Kapmalaien trugen viel zur Gestaltung der südafrikanischen Gesellschaft bei. Allein die religiöse und soziale Struktur anderer fernöstlicher Bevölkerungsgruppen, welche hier schon ansässig waren, wurden durch die Anwesenheit der Kapmalaien gefestigt.

Die indische Bevölkerung in Südafrika

Die Inder sind die jüngste Bevölkerungsgruppe der heutigen Gesellschaft Südafrikas. Ab 1860 wurden aus den untersten Kasten Indiens Kontraktarbeiter auf den Zuckerrohrplantagen angeworben. Dieses Arbeitsprogramm wurde ab 1911 eingestellt, jedoch blieb fast die Hälfte der Arbeiter im Land. Aus der oberen Brahmanen Kaste kamen ab 1875 weitere Gewerbetreibende nach Südafrika – diese unternahmen eigenständige Handelsgeschäfte im Land.

Der wohl berühmteste Inder in Südafrika war Mahatma Gandhi. Nachdem er bis 1891 in England Jura studierte, wanderte er daraufhin nach Südafrika aus und betätigte sich dort als Anwalt, aber auch als Polit-Aktivist. Mit Demonstrationen erreichte er so manche Aufhebung von Diskriminierung der Inder im Staat.

2007 lebten rund 1,2 Millionen südafrikanische Inder im Land, was einen Bevölkerungsanteil von 3% ausmacht. Davon gehören 20% dem Islam an; die Mehrheit aber sind Hindus, die in Südafrika auch eigene große Tempelanlagen erbaut haben.

Die „Coloureds“ und ihre Bedeutung

Coloureds (afrikaans: Kleurling) sind aus frühen Verbindungen zwischen europäischen Siedlern mit einheimischen Frauen oder christlichen Sklaven hervorgegangen. Die hierbei geschlossenen Ehen waren in der südafrikanischen Gesellschaft anfangs erlaubt, wurden aber sehr bald nicht mehr gern gesehen und wurden schließlich 1927 offiziell verboten.

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Quellen: (Schicho, 2010/ 50-51); (Grütter/van Zyl, 1990:12)