Ezekiel Mphahlele
E. Mphahlele, 1919 in Pretoria geboren, war ein südafrikanischer Autor, Literaturwissenschaftler, Künstler und politischer Aktivist. Nach dem College Besuch in Durban nahm er Lehrtätigkeiten an verschiedenen südafrikanischen Schulen an. Danach studierte er Psychologie und Literatur in seiner Heimatstadt Pretoria. Wegen seines Auftretens gegen die Rassendiskriminierung im Bildungswesen und seiner Mitgliedschaft beim ANC, wurde ihm die Lehrtätigkeit entzogen und zwang ihn zu Tätigkeiten als Gelegenheitsarbeiter. Dies führte ihn zum DRUM-Magazin, bei dem er bis zu seiner Migration nach Nigeria (1957) als Redakteur arbeitete.
Die folgenden zwanzig Jahre verbrachte er im Exil in verschiedenen Ländern. Nach Aufenthalten in Nigeria, Kenia, Sambia und den USA kehrte er 1977 nach Südafrika zurück und unterrichtete an der Witwatersrand Universität in Johannesburg. Dort war er der erste schwarze Professor und gründete das Institut für afrikanische Literatur. Im Jahre 2002 gründete er das Es’kia – Institute, welches sich für den Erhalt und den Fortbestand afrikanischer Kultur bemüht. Ezekiel Mphahlele verstarb im Herbst 2008 in der Kleinstadt Lebowakgomo, in der südafrikanischen Provinz Limpopo.
John Maxwell Coetzee
J. M. Coetzee gehört zu den meistgerühmten südafrikanischen Autoren der Gegenwart. Als Sohn eines Rechtsanwalts und einer Grundschullehrerin wurde er am 9. Februar 1940 in Kapstadt geboren. Seine Schulzeit sowie das Studium der Mathematik absolvierte er in Kapstadt. Nach dem Studium ging er für einige Jahre nach England und arbeitete als Computerprogrammierer bei I.B.M. in London. 1965 setzte er an der Universität von Austin, Texas, sein bereits in Kapstadt begonnenes Studium der Literatur fort und wo er 1968 promovierte. 1972 kehrte er nach Südafrika zurück, wo er bis 2002 einen Lehrstuhl für Literaturwissenschaft innehatte.
1974 erschien sein erster Roman 1974 unter dem Titel „Dusklands“. In ihm wurden Parallelen zwischen Amerikanern in Vietnam und der niederländischen Besiedlung Südafrikas gezogen. 1980 wurde „Warten auf die Barbaren“ veröffentlicht, mit welchem er sofort internationalen Durchbruch erlangte. In seiner Heimat Südafrika stieß er teilweise auf öffentliche Ablehnung. Seine Literatur wurde dort während der Apartheid als elitär angesehen und mit dem Vorwurf der politischen Konturlosigkeit konfrontiert. Im Ausland wurde er hingegen eher als oppositioneller Autor wahrgenommen.
J. M. Coetzee erhielt als einer der wenigen Schriftsteller der Gegenwart zweimal (1987, 1999 für „Schande“) den Booker Prize. 2003 erhielt J. M. Coetzee den Nobelpreis für Literatur. Der gleichnamige Film „Schande“ wurde 2008 mit John Malkovich in der Hauptrolle verfilmt.
Nadine Gordimer
Nadine Gordimer, 1923 in Springs, einem Stadtteil am Ostrand von Johannesburg geboren, zählt zu den bekanntesten südafrikanischen Schriftstellerinnen. Ihr Vater war ein jüdischer Juwelier und ihre Mutter hatte ihre Ursprünge in Großbritannien. Sie erhielt ihre frühe Ausbildung in einer Klosterschule, doch hatte sie bis zu ihrem Universitätsbesuch keinen Kontakt zu schwarzen Südafrikanern. Von ihrer frühen Kindheit zeugte Gordimer, wie die weiße Minorität im zunehmenden Maße die Rechte der schwarzen Majorität schwächte. Ab diesem Zeitpunkt begann ihre Kritik an der Apartheid und ihr Kampf für Menschenrechte. 1949 erschien ein Band mit Kurzgeschichten, 1953 gefolgt von ihrem autobiografisch geprägten Roman “Entzauberung”.
Ende der 1950er Jahre lernte sie den damaligen Vorsitzenden des ANC, Albert Luthuli, kennen. Gordimers öffentliches Eintreten für die Gleichberechtigung der Schwarzen machte sie in Südafrika lange Zeit zur unerwünschten Person. Das Verbot ihres Romans “Burgers Tochter” im Jahr 1979 wurde erst nach Protesten berühmter Schriftsteller, darunter Heinrich Böll, wieder aufgehoben. 1990 tritt Nadine Gordimer dem offiziell wieder als Partei zugelassenen ANC bei und bekennt sich zu seinem radikalen Flügel. Die Auszeichnung Nadine Gordimers mit dem Nobelpreis für Literatur 1991 quittierte der damalige Staatspräsident de Klerk mit Schweigen.
Alex La Guma
Alex La Guma wurde 1925 in Kapstadt geboren und starb 1985 im karibischen Exil. Er studierte am Cape Technical College in Kapstadt. Vor seiner Autorentätigkeit war er Facharbeiter, Angestellter und Journalist. Wegen seiner Teilnahme am Widerstand des ANC gegen die Apartheid und seiner Mitgliedschaft in der Südafrikanischen Kommunistischen Partei wurde er verfolgt und mehrmals inhaftiert. 1966 verließ er das Land und wurde freiberuflicher Schriftsteller in London.
Seine Kurzgeschichten und feuilletonistischen Arbeiten fanden in zahlreichen afrikanischen, amerikanischen und schwedischen Zeitschriften Verbreitung. La Guma war 1972 Herausgeber der Anthologie „Apartheid: A Collection of Writings on South African Racism“.