• Peggy Heinzmann
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Südafrika Essen & Trinken

Lernen Sie die kulinarischen Highlights der südafrikanischen Küche kennen.

Südafrikanische Spezialitäten profitiert vom Reichtum der landwirtschaftlichen Produkte, wie auch von den vielen unterschiedlichen Kochtraditionen. Hier verbinden sich die holländischen, portugiesischen, englischen, malaiischen und indischen Koch-Traditionen mit der Küche der unterschiedlichen Ethnien Südafrikas. Auch die deutsche Küche leistet ihren Beitrag: die boerewors – die Bauern-Bratwurst, mit Kardamom leicht verfeinert, ist Bestandteil von Grillparties. Wer auf seiner Reise das typische Essen und Trinken Südafrikas sucht, der kommt an der boerekos nicht vorbei.

Die klassische südafrikanische Küche – boerekos

Zu Zeiten der holländischen Herrschaft in Südafrika, waren es die malaiischen Sklavinnen, die in der Küche ihre eigenen Rezepte und Gewürze nutzten, um die recht schlichte holländische Küche zu verfeinern. Die boerekos – die typisch kapholländische Küche – entstand. Sie kreierten die köstlichen Currys, Variationen an gebratenen Fleischspießen (sosaties) und gefüllten Teigtaschen (samoosas), die es heute in Südafrika zu verzehren gibt. Das Essen Südafrikas wird mit herrlichen Soßen (chutney) und pikantem Gemüse (ajar, sambal, blatjang) abgerundet.

Zur boerekos gehört neben den malaiischen Gerichten auch eine Vielzahl von Eintöpfen: die bredies – ein Fleisch-Gemüse-Eintopf mit portugiesischen Einflüssen und die poitjes Eintöpfe welche in schweren eisernen Töpfen heiß serviert werden.

Der außergewöhnlichste Eintopf ist der waterblommetjiebredie. Dieser wird aus den Knospen einer Wasserpflanze mit Lammfleisch und Sauerampfer zubereitet. Die Zutaten müssen einige Stunden zusammen kochen, bevor daraus ein säuerlich, pikanter Fleisch-Gemüse-Eintopf wird.

Besonderer Beliebtheit erfreuen sich Kingklip-Fisch und Austern. Der Schwerpunkt der südafrikanischen Küche liegt auf Fleischgerichten, woraus sich eine beliebte Freizeitbeschäftigung und nationales Kulturgut der Südafrikaner entwickelte: das Grillen (afrikaans: braai). Neben den boerewors steht dem Fleischkonsumenten in Südafrika eine Fülle von Fleischsorten zur Verfügung. Neben Rindersteaks und Lammkeulen gibt es noch viele Stücke vom Wild: Springbock, Kudu, Nyala, Impala und Eland schmecken unserem Hirschbraten sehr ähnlich, jedoch fehlt der strenge Wildgeschmack. Auch isst man häufig Fleisch vom Strauß, dessen mageres Fleisch ein wenig an Rindfleisch erinnert. Zum braai werden oft Reis oder Süßkartoffeln gereicht, dazu kleine Flaschenkürbisse und eine Vielzahl pikanter Soßen.

Als Snack zwischendurch empfiehlt sich biltong, an der Luft getrocknetes Rind- oder Wildfleisch.

Bekannte Nachspeisen sind die koeksisters (Siruptörtchen), souskluitjies (eine Art Krapfen) oder melktert (ein cremiger Kuchen).

Einflüsse andere Küchen auf das Essen in Südafrika

Gourmets schwärmen von der exquisiten Vielfalt der südafrikanischen Küche, die durch ihren multikulturellen Einschlag jeden Tag Abwechslung bietet.

Der Beitrag Englands zur südafrikanischen Küche ist marginal. Bei den Süß- und Nachspeisen oder bei den Beilagen zu Tee oder Kaffee kann man flans und lemon curds, aber auch scones mit Butter oder Marmelade verspeisen.

Der aus Südamerika importierte Mais hat sich in Südafrika zum Grundnahrungsmittel entwickelt. Zum Frühstück isst man milipap – Maisbrei, teilweise mit saurer Milch (amazi) versetzt oder auch mit Fleisch und Bratensoße zum Abendessen.

Lieblingsspeise Nelson Mandelas

Ist der Maisbrei mit Fett und Bohnen angereichert, wird er als umngqusho verzehrt. Die Lieblingsspeise Nelson Mandelas ist umngqusho.

Alkohol in Südafrika

Bier

Zu solchen kulinarischen Anlässen wie dem braai trinkt man in Südafrika ein Bier. Die älteste Brauerei Südafrikas wurde 1658 in Kapstadt gegründet und gehört heute zum Imperium von SAB – South African Breweries.

Wein

Mit dem Beginn der europäischen Besiedlung begann der Weinbau in der Region um Kapstadt. Hier liegt der Schwerpunkt des südafrikanischen Weinanbaus. Beliebte Sorten sind Cabernet Sauvignon, Merlot, Shiraz, Pinotage, Chardonnay und Sauvignon Blanc. Südafrikas Weine sind heutzutage von hoher Qualität und erlangen regelmäßig internationale Auszeichnungen. Seit dem Ende der Apartheid in der Geschichte Südafrikas, ist der Export südafrikanischer Weine rapide gestiegen: von 23 Millionen Litern im Jahr 1993 auf heute über 200 Millionen Liter. Touristisch gesehen sind die Weingüter und die Weinregionen echte Besuchermagnete.

Whiskey

Der in Johannesburg bevorzugte Whiskey ist, neben Geschmack und Wirkung, vor allem aber ein Bekenntnis zu anglophonen Umgangsformen. Beim Zusammentreffen smarter Geschäftsleute, wird hier weder Wein noch Bier, sondern der rauchige Hochland-Whiskey getrunken. Im Supermarkt gibt es Hochprozentiges nicht zu kaufen – dafür stehen sogenannte „Bottle Stores“ bereit. Besonders beliebt in Südafrika sind die Weinbrände. Die Branntweine werden durch mehrfache Destillation zunächst auf etwa 52 bis sogar 86 Vol% Alkohol angereichert und dann zur Reifung für mehrere Jahre in alten Eichenfässern gelagert. Das Qualitätsoptimum ist meist nach fünf Jahren erreicht. Mit Zugabe von destilliertem Wasser wird der noch sehr starke Weinbrand dann auf Trinkstärke – mindestens 38 Vol% – verdünnt. Neben Whiskey und Weinbränden gibt es noch Liköre, Portweine und Grappa.

Typische südafrikanische Getränke

Ein typisch südafrikanisches Getränk ist der Roibos oder Rotbusch-Tee. Der Roibos Busch zählt zu den Fynbos Gewächsen und gedeiht nur in den Bergen um Clanwilliam und Nieuwoodtville in Südafrika. Roibos-Tee ist dem Schwarztee-Geschmack ähnlich, der dunkle Tee schmeckt weicher und fruchtiger. Wie beim grünen Tee sind beim Rotbusch auch mehrere Aufgüsse möglich. Bei Übelkeit und Magenbeschwerden hilft der warme Roibos-Tee, kalt ist er ein erfrischendes Getränk für unterwegs. In Afrika trinkt man Roibos-Tee zur Heilung zahlreicher Krankheiten. In Südafrika erhält man Roibos-Tee meist pur, die in Deutschland üblichen aromatisierten Mischungen mit Vanille oder Früchten sind dort kaum zu bekommen.

Südafrikas Früchte werden in großen Mengen nach Europa exportiert. Eine gut ausgebaute Fruchtsaft-Industrie versorgt das ganze südliche Afrika mit Säften.

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Quelle: Werner, 2009/ 153-160