V&A Waterfront in Kapstadt

Südafrika April 2014 – „Und am Ende des Regenbogens…“

Frank Böttcher, passionierter Globetrotter, Aussteiger und „Hobbyschreiberling“ bereist die Welt, seitdem er denken kann. Der Weltenbummler war schon während seines Studiums mit der Transsibirischen Eisenbahn unterwegs und brach zu Zielen wie Kanada, dem Nordkap, Argentinien, Ecuador oder Kuba auf. Eine große Reise pro Jahr muss es mindestens sein; nun ist er non-stop unterwegs und berichtet seitdem auf den verschiedensten Portalen von seinen Erlebnissen. Mit seiner Reise nach Südafrika folgte Teil 10 der Reihe „In der Welt unterwegs – ein Reisebericht“.

„Die Welt ist ein Buch, und wer nicht reist, liest davon nicht eine einzige Seite.“ (Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)

„Back to Africa!“ Nach den unbeschreiblichen Abenteuern in Tansania führte die Reise erneut auf den „Schwarzen Kontinent“, dieses Mal zum „Kap der guten Hoffnung“. Was auch immer das zu bedeuten haben mochte, der südlichste Zipfel Afrikas ist immer eine Reise wert. Gut zwei Wochen geht es in einem echten Safari-Truck – dem „Roten Elefanten“ – 4.500 km quer durch das Land von Johannesburg bis nach Kapstadt.

Frank Böttcher hat auf seiner Reise alle größeren Highlights passiert, die Südafrika sowie die benachbarten Königreiche zu bieten haben. Von Johannesburg führt der Weg zuerst in den weltbekannten Kruger-Nationalpark und weiter ins Swasiland. Bevor man die märchenhaften Drakensberge erreicht, kommt man durch das KwaZululand mit dem weniger bekannten, aber genauso tierreichen Mkhuze Game Reserve. Der Addo Elephant Nationalpark, das zum Wandern einladende Tsitsikamma Gebiet sowie die Whale Coast sind weitere Stationen bis zur Südpitze. Entlang der Garden Route hat man eine fantastische Sicht auf die angrenzende Küstenzone bis man am Horizont das doch sehr europäisch anmutende Kapstadt entdeckt.

Ein Ausflug zum Kap der Guten Hoffnung oder an die traumhaften Blue-Flag-Strände wie Camps Bay dürfen dabei nicht fehlen. Hochinteressant ist eine Tour zur Nelson Mandela Gefängnisinsel „Robben Island“.

Mehr Erlebnis, Natur, Tiere und afrikanisches Leben lässt sich in einem so kurzen Zeitraum kaum entdecken!

Stationen einer Weltreise: bezauberndes Südafrika

Tag 1. Ausgerechnet am Abflugtag werden alle westdeutschen Flughäfen bestreikt. Mein eigentlicher Flug mit „Ethiopian“ ist annulliert. Ein Ersatzflug kommt aus Brüssel. Gott sei Dank! Auf dem Flughafen in Frankfurt ist es sehr ruhig. Viele Reisende sind vermutlich gleich daheim geblieben. So komme ich überall schnell durch und mein Flug geht planmäßig kurz vor 22 Uhr in Richtung Addis Abeba.

Tag 2. Kurz vor 7 Uhr landen wir in Äthiopiens Hauptstadt. Da ich schon mal hier war, fällt die Orientierung leichter. Ich gehe direkt zum nächsten Gate, wo ich mein Ticket nach Johannesburg bekomme. Im nur halbvollen Dreamliner lande ich gegen 13 Uhr im Süden Afrikas. Der Urlaub kann beginnen. Mit frischen Geldscheinen in der Tasche geht es weiter mit dem Shuttleservice ins Hotel. Der aktuelle Wechselkurs ist relativ ungünstig, die Gebühren sind recht hoch (ca. 8 €). Mein Fahrer bestätigt mir die Vorliebe für deutsche Automarken wie BMW, VW, Audi etc., die einem bei der Durchfahrt direkt ins Auge springen. Das Hotel entpuppt sich als einfaches Straßenhotel an der vielbefahrenen Riviona Road. Nach einem Snack gehe ich bereits gegen 19 Uhr müde zu Bett.

Tag 3. Nach ausgiebiger Nachtruhe heißt es 6 Uhr Sachen packen, um pünktlich halb sieben beim Startbriefing der Tour zu sein. In unserer Reisegruppe sind wir neun Leute – zwei aus Vancouver, der Rest Deutsche. Unsere Guides für die nächsten 17 Tage sind Sfiso und Paul. In der Parallelgruppe, die die Tour im Campingmodus macht, sind ebenso viele Leute. Jede Gruppe fährt mit einem eigenen roten, 12-Personen-Geländetruck. 450 km liegen vor uns. Die Straße führt aus Johannesburg heraus, an deutschen Firmenniederlassungen vorbei und dann immer der Nase nach durch endlose Maisfelder, vorbei an den typischen Kohleminen. Das später angepeilte südafrikanische „Belfast“ erinnert an einen Urlaub in Irland; ebenso ergeht es uns danach im Städtchen mit schottischen Wurzeln. In Pilgrims Rest, eine alte Minenstadt, die für Touristen mit den typischen Holzhäusern erhalten blieb, ist Lunchtime. Am Nachmittag erreichen wir den angeblich drittgrößte Canyon der Welt. Am Aussichtspunkt God‘s Window haben sich inzwischen Regenwolken eingefunden, so dass die kilometerweise Fernsicht bis Mosambik nur eingeschränkt möglich war. Im Regen genießen wir das erste gemeinsame Abendbier und ein leckeres, von den Guides zubereitetes Hähnchen mit Reis bevor wir trotz langen Sitzens im Truck irgendwie kaputt in die Kojen fallen.

Tag 4. Die Sonne scheint, der Tag kann beginnen! Vor dem Frühstück entdecke ich auf einem Spaziergang, dass unsere Bungalows auf einer Anhöhe stehen. Ähnlich wie im Film „From Dusk Til Dawn“. Dahinter geht es hundert Meter tief den Abgrund hinab, an dessen Flanke ein wunderschöner Wasserfall hinabstürzt. Das musste ich unbedingt der ganzen Gruppe zeigen, die restlos begeistert ist. Auf der Fahrt zum Kruger-Nationalpark streifen wir riesige Kiefernpflanzungen, Eukalyptuswälder und ein paar Bananenplantagen. Die Busch- und Graslandschaften beginnen erst direkt am Eingang zum Nationalpark. Die Safari kann starten. Relativ schnell bekommen wir die ersten Elefanten zu sehen. Auch Impalas zeigen sich mehrfach. Später freuen wir uns über Giraffen, Büffel und Flusspferde. Am späten Nachmittag erreichen wir die Lodge, beziehen unsere Rundhütten und planschen im total erfrischenden Swimmingpool. Am Abend sitzen wir noch lange bei Wein und milden Temperaturen draußen und philosophieren über das Leben, den Alltag und das Reisen.

Tag 5. Hier im Kruger-Nationalpark muss man früh aufstehen. 6 Uhr ist Abfahrt! So sind wir mit unserem Truck pünktlich zur Gate-Öffnung bis zur Schließung um 18 Uhr im NP unterwegs. Wir sehen viele der Tiere vom Vortag sowie Kudus, Rhinos, Vögel, Krokodile und Warzenschweine. Dazu noch einen Leopard und Hyänen. Zum Mittag auf dem Picknickplatz kühlt der Regen kurz ab, was eher angenehm ist nach dem staubigen Vormittag. Besonders schön sind die Tiere im Abendlicht zu beobachten bevor es ein leckeres südafrikanisches Dinner gibt.

Tag 6. In der angenehm frischen Morgendämmerung stehen wir 5:30 Uhr auf, frühstücken und fahren los zum letzten Game Drive im Kruger-Nationalpark. Direkt nach dem NP-Gate beginnt wieder Kulturland mit unendlichen Zuckerrohrfeldern, Mango- und Bananenplantagen. Die Landschaft wird zunehmend gebirgiger. Wir erreichen das Swasiland. Untergebracht sind wir in der Hawane Lodge, ein Ort mit strohbedeckten Hütten. Für den Nachmittag ist ein Tour in hiesigen NP geplant. Ziel ist ein Wasserfall, der 100 m in die Tiefe stürzt. Nach Foto- und Verschnaufpause geht es den langen Aufstieg zurück zum Truck. Die Scheinwerfer funktionieren nicht und wir fahren wir mit blinkenden Warnlichtern durch die Nacht. Irgendwie romantisch! Sfiso hat inzwischen das Abendessen zubereitet. Es gibt eine tolle Gemüse-Hähnchen-Pfanne.

Tag 7. Wir frühstücken draußen vorm ehemaligen Pferdestall, der zur Backpackerunterkunft umgebaut ist und dessen Küche wir nutzen. Die grünbergige Landschaft mit vielen Pferden auf den Wiesen sieht in der Morgensonne traumhaft aus. Nach 7 Uhr machen wir uns auf den heutigen Weg. Nach rund zwei Stunden halten wir in der Nähe der Swasi-Hauptstadt Mbatane in einer Candle-Werkstadt, wo tolle bunte Wachsfiguren hergestellt werden. Die Fahrt geht weiter. Wir verlassen das Königreich Swasiland und kehren nach Südafrika zurück, direkt ins KwaZululand. Unterwegs besteht die Landschaft aus flachem Kulturland mit Zuckerrohr, Stauseen zur Bewässerung und schönen Bergen bevor wir das Mkhuze Game Reserve erreichen. Im NP sehen wir auf der Fahrt zum Camp Gnus, Zebras und Impalas. Wir beziehen unsere tollen Tents, alle ensuite. Dann geht es zum Abkühlen erstmal in den Pool. Zum Abendessen zaubern die Guides Rippchen mit Kürbis und Kartoffelpüree. Als es schon dunkel ist, schleichen über uns die Bushbabies im Baum herum, eine Art Katzen mit riesigem buschigen Schwanz. Der Sternenhimmel ist gigantisch.

Tag 8. Früh starten wir zur Safari. Die aufgehende Sonne und der Nebel über dem Buschland sehen toll aus. Wir sehen Giraffen, die hälseln, Rhinos mit Jungem, Zebras, Gnus und Impalas. Endlich können wir auch die vorderen großen Dachfenster unseres Trucks öffnen, sodass ich während der Fahrt stehen und rausgucken kann. An einem schönen Picknickplatz am Fluss machen wir unsere Mittagspause. Es gibt Hackfleisch mit Gemüse und Spiegelei. Anschließend geht es über die heiße Mittagszeit zurück ins Camp für eine Siesta bis zum späten Nachmittag. Ich nutze die Zeit, um ein paar Sachen zu waschen und nochmal in den Pool zu gehen. Halb fünf fahren wir dann zu einer Beobachtungsstation an einer Wasserstelle. Leider sind nur Kudus und Impalas da, kein Nashorn. Später zum Abendessen gibt es Kudu-Nacken.

Tag 9. 600 km bis in die Drakensberge liegen vor uns. An den Howard Falls, mit 95 m der höchste Wasserfall Südafrikas, machen wir Mittagspause und bereiten uns Chicken-Wraps zu. Leider ereilt uns auf dem letzten Stück in den Bergen dann eine Reifenpanne. Die letzten 40 km Piste ziehen sich zudem über fast zwei Stunden in die Länge. Dafür können wir die ganze Schönheit der Berglandschaft wahrnehmen. Die Hügel sind ohne großen Bewuchs, jedoch sattgrün. Dazwischen immer wieder Flüsse, die aus Wasserfällen gespeist werden und tiefere Furchen in den Steinen hinterlassen haben. Wir erreichen das Weltnaturerbe und das darin liegende Camp kurz bevor es dunkel wird.

Tag 10. Über den Bergen geht die Sonne auf und taucht die Gipfel in ein leuchtendes Orange. Leider bewölkt es sich während des Frühstücks. Wir spazieren zu einem nahen Wasserfall durch die grünen Grashügel und müssen dabei den Bach mehrfach abenteuerlich überqueren, einmal sogar über eine wackelige Hängebrücke. Zurück im Camp beschließen wir zu fünft den Eagle Trail mit knapp 13 km zu erkunden. Hinter jeder Wegbiegung bietet sich ein noch schönerer Blick auf die grünen Berge, die jetzt in der Sonne glitzern. Riesige 2 m hohe Gräser und verschiedene Blumen wachsen überall. Es geht immer weiter in die märchehaften Berge hinein. An einen Rückmarsch mag kaum einer denken. Trotzdem müssen wir langsam aufbrechen und sind pünktlich vor der Dunkelheit im Camp. Zur Stärkung gibt es Couscous mit Lammtopf bevor wir zeitig schlafen gehen.

Tag 11. Der Sternenhimmel draußen ist phänomenal. Wir starten pünktlich um 6 Uhr unsere 590 km lange Fahrt. Es geht anfangs nochmals durch die wunderschöne Berglandschaft, die teils im Sonnenaufganglicht, teils im Frühnebel leuchtet. Leuchtend rosafarbige Cosmea wechseln sich mit weißen Margariten ab. Im Laufe der Fahrt wir die Vegetation karger bevor es an der Küste wieder zu sprießen beginnt. Unsere Lodge liegt vor dem Ort Kei Mouth in den Bergen. Am Horizont hinter ein paar Bergrücken kann man den Strand sehen. Zum Abendessen gibt es Hähnchencurry, auch den beiden aus Vancouver scheint es allabendlich zu munden.

Tag 12. Am Vormittag fahren wir zum Strand. Nahe der Flußmündung soll es viele Sambesi-Haie geben, die sowohl in Salz- als auch in Süßwasser leben können. Gefährliche Tiere. Am Nachbarstrand, der Morgans Bay, ist dann auch wieder das Baden erlaubt trotz der mächtigen Brandung. Ich finde eine Hotelterrasse, wo ich das erste Mal seit 10 Tagen ins Internet kann. Gen Nachmittag machen wir auf dem Fluß eine Bootsfahrt. Wir sehen kleine Äffchen und Seeadler bevor uns die Dunkelheit zurück ins Camp zum Abendessen schickt.

Tag 13. Das heutige Ziel ist der Addo Elephant Park. geht vorbei an East London, King Williams Town, Grahamstown bis kurz vor Port Elizabeth. Wir verbringen die Nacht in großzügigen Hütten (mit vier Betten, Kühlschrank und Klimaanlage). Beim Game Drive im NP sehen wir sehr viele Elefanten, Zebras, Kudus, Büffel, Warzenschweine und Strauße. Bis zum Sonnenuntergang genießen wir die Tierwelt. Zum letzten mobilen Abendessen grillen unsere Guides nochmal ordentlich Fleisch und Würstchen. Nach dem Essen spazieren wir zur beleuchteten Wasserstelle, wo aber leider kein Tier zu sehen ist.

Tag 14. Morgensafari, auf der wir aber nur wenige Tiere sehen. Wir verlassen den Nationalpark Richtung Port Elizabeth und haben einen herrlichen Ausblick auf eine langgezogene Bucht direkt am Ozean. Weiter südlich beginnt das Tsitsikamma-Gebiet. Eine schöne bewaldete Bergkette, die die Küste kennzeichnet. Mittagspause machen wir an einer 200 m hohen Spannbetonbrücke, die über die Schlucht des Storm River führt. Anschließend wandern wir durch naturbelassenen Urwald zum BigTree, einem über 1000 Jahre alten Yellowtree. Dann geht es das letzte Autobahnstück bis Knysna. Dabei sehen wir an der Bundesstraße auch große Slumgebiete, die extrem ärmlich aussehen. Unser Guesthouse Lagoon Inn hingegen liegt in einer ruhigen Wohngegend mit Blick auf die Lagune. Große helle Zimmer versprechen zwei schöne Übernachtungen.

Tag 15. Der Tagesausflug führt uns zurück in den 80 km entfernten Tsitsikamma NP. Die Bergwelt am Ozean ist berauschend. Wir wandern bis zur Suspension Bridge, einer langen Hängebrücke über einer Art Fjord. Von dort führt uns ein Pfad weiter den Berg hinauf mit einer grandiosen Aussicht. Ähnlich berauschend ist der Stopp am welthöchsten Bungeesprungplatz, bei dem man aus 216 m Höhe von der Autobahnbrücke in eine Schlucht springt. Irre! Nahe unserem Hotel erkunden wir den Stadtteil Waterfront. Hier bummeln wir durch den angelegten Touri-Hafen, essen in einem der schön gelegenen Hafenrestaurants und genießen den ausklingenden Abend.

Tag 16. 400 km nach Hermanus liegen vor uns. Es soll heiß werden. Na dann! Die Fahrt im Truck wird fast unerträglich. Wir wollen uns bewegen und lassen uns im Zentrum des nächsten Städtchens aussetzen. Von hier aus wandern wir zu dritt entlang des Hermanus Cliff Path bis zum Guesthouse. Der Weg ist traumhaft, immer an der Küste entlang und mit herrlichen Ausblicken auf das Meer. Nach zwei Stunden haben wir die 7 km geschafft. Eine kurze Dusche und ab in eines der schönen Aussichtsrestaurant zum Abendessen. Mit unserem Guide Paul gönnen wir uns später noch ein paar Runden Billard, man muss auch mal eine ruhige Kugel schieben.

Tag 17. Vor der Weiterfahrt bleiben zwei Stunden zum Shoppen, jedoch gehe ich den Cliff Path mit ein paar anderen Mitreisenden nochmals in die andere Richtung als gestern bis wir den neuen Hafen sehen können. Nach der Abfahrt mit dem Truck geht es entlang der Whale Coast Route. Der Blick reicht bis zur Kaphalbinsel mit dem „Kap der Guten Hoffnung“. Weiter geht es bis Stellenbosch ins Weingut und danach direkt nach Kapstadt. Unser Guesthouse ist in Seapoint drei Block vom Meer entfernt. Das Wasser ist ziemlich kalt. Man spürt das offene Meer sofort. Am Abend fahren wir mit dem Taxi zur Victoria Wharf an die Waterfront. Laufen wird in diesen Gegenden nicht empfohlen und trotzdem machen wir uns auf das Nachtleben zu genießen.

Tag 18. Der Tag beginnt mit einem tollen Frühstück im Hof des Sweet Orange. Anschließend starten wir zur Kaprundfahrt. Wir kommen an Camps Bay vorbei und der Hout Bay. Hier lassen sich Seehunde gut beobachten, entweder direkt im Hafenbecken oder der vorgelagerten Seal Island. Die Panoramafahrt geht weiter entlang des Chapmans Peak Drives, einem der berühmten Scenic Drives der Welt. Am „Kap der Guten Hoffnung“ klettern wir zum berühmten Leuchtturm vom Cape Point hinauf. Die Bergbahn ist geschlossen, uns bleibt keine andere Wahl. Nachdem wir alle Punkte abgeklappert haben, geht es zurück zum Parkplatz, von wo aus wir zu den Pinguinen starten. Zurück in die Stadt fährt Sfiso eine schöne Route am Meer entlang. Abend essen wir im Afrika Place. Hier verabschieden wir in netter Runde unsere wirklich tollen Guides, da manche schon morgen fliegen.

Tag 19. Mittags endet die offizielle Reise. Nach dem Frühstück geht es nochmals mit der Truppe zum Tafelberg. Leider hat es sich in der Zwischenzeit zugezogen und wir sind in den Wolken. Dementsprechend kalt ist es; man sieht zudem gar nichts und noch einige andere Touristen hatten dieselbe Idee wie wir. Mein Nachmittagsausflug zur Seal Island ist ebenso wegen stürmischer See abgesagt. Alternativen müssen her. Wir besteigen einen der Sightseeingbusse und schauen uns die Stadt vom Doppeldecker aus an bis die Sonne untergeht. Zum Dinner geht es in ein Weinlokal. Die letzten Tage wollen wir noch einmal richtig genießen.

Tag 20. Der Wind hat die Wolken vertrieben, dafür ist es deutlich kühler und immer noch stürmisch. Nach dem Frühstück nehmen wir uns zu dritt ein Taxi auf den Signal Hill. Wir haben eine fantastische klare Sicht auf die Stadt, das Meer und den Tafelberg. Aber das reicht uns noch nicht. Also wandern wir über den Löwenrumpf zum Lions Head. Beim letzten Stück muss ich passen. Der Weg gleicht eher einem Klettersteig und es stürmt wie verrückt. Ich bleibe lieber unterhalb des Gipfels und lasse die anderen hochgehen. Zurück nehmen wir uns ein Taxi bis zur Waterfront bevor ich mich von den anderen beiden verabschiede, da sie heute zurückfliegen. Ab jetzt ziehe ich also allein weiter. Ich gehe runter zum Kanal und mache die Canal Tour mit, die im Bus-Sightseeing-Preis inbegriffen ist. Wirklich beeindruckend, was für tolle Wohnungen und Gebäude an der Waterfront entstehen. Zurück in der City schaue ich mir am Pier den Sonnenuntergang über dem Meer an. Nach etwas Bummeln fahre ich mit dem Taxi zum Guesthouse und mache mir einen ruhigen Abend. Es stürmt immer noch so sehr, dass Türe und Wände wackeln.

Tag 21. Bis zum Morgen hat sich der Sturm beruhigt. Nach dem Frühstück laufe ich in gut 30 min bis nach Waterfront. Dort kaufe ich mir das Ticket für Robben Island für 13 Uhr. Bis dahin vertreibe ich mir die Zeit im schönen Hafengelände. Zum Mittag gibt es Baguette aus der Royal Bavarian Bakery. Dann geht es mit dem Schiff nach Robben Island, die Gefängnisinsel rund 11 km vor Kapstadt. Die Fahrt dauert ungefähr 45 min. Das Meer ist so ruhig wie ein Teppich. Auf der Insel gibt es dann eine Rundfahrt mit dem Bus und anschließend besucht man mit einem ehemaligen Häftling als Guide die Gefängnisgebäude und die Zelle von Nelson Mandela. Zurück in Sea Point schaue ich mir wie schon die letzten drei Abende den Sonnenuntergang über dem Meer an.

Tag 22. Letztes Frühstück im Sweet Orange. Mit dem blauen Bus geht es noch einmal nach Kirstenbosch. Hier besuche ich den Botanischen Garten. Zwischen den sehr beeindruckend gewachsenen Proteen und die Pelargonien finden sich viele Pichnickplätze, Viewpoints und Wäldchen. Vor allem in den höher gelegenen Bereichen des Parks bin ich fast allein unterwegs begleitet von ein paar Vögeln, Mungos, Echsen und Buschhühnern. Zwei Stunden gehen so locker rum. Hungrig lasse ich mich ins edle Gartenrestaurant locken, wo ein tansanisches Fischcurry meinen Aufenthalt in Südafrika zum Abschluss bringt. Abends heißt es Sachen packen, das Taxi nochmal bestätigen und gedanklich auf den Abschied aus diesem schönen Land vorbereiten.

Tag 23. Das Taxi kommt pünktlich um 4:30 und rast in 20 min durch die leeren Straßen zum Airport. Checkin und Kontrolle gehen super schnell. Und bevor ich es noch richtig begreife bin ich schon auf dem Weg nach Madagaskar.

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